TRAIN THE TRAINERS ON THE JOB-Ausbildung
Ausbildungsmodell für EX-IN-TrainerInnen in Theorie und Praxis (Erfahrungen damit)
Vorteile einer Ausbildung in Theorie und Praxis aus meiner Sicht:
Zusammenspiel von Theorie und Praxis
- Da ich in meinem sozialpsychiatrischen Arbeitsbereich (Betreutes Wohnen) im Rahmen der Bezugsbetreuung bisher immer nur mit einzelnen
Klienten arbeite, hatte ich keinerlei Erfahrungen mit Gruppenarbeit. Deshalb hat mich gerade das Konzept der Ausbildung in Theorie und Praxis angesprochen.
- Der stetige Wechsel von Theoriemodulen und der Begleitung von Modulen in unterschiedlichen Rollen mit zunehmender Übernahme von Aufgaben
(Hospitantin / Assistentin / Trainerin im Prüfungsmodul) hat sich für mich als sehr gut durchdachtes und effektives Konzept erwiesen.
- Da ich als sog. Profi die Genesungsbegleiter Ausbildung nicht selber durchlaufen hatte, waren mir sowohl die Lernmethode vom ICH- zum
WIR-Wissen als auch die Methoden zum Bergen des bereits vorhandenen Erfahrungswissens noch nie begegnet und somit völlig unbekannt.
- Um mir diese zu erschließen, sie kennen- und anwenden zu lernen, hätten mir die theoretischen Lerninhalte und die praktischen Übungen im
Rahmen der Theoriemodule nicht ausgereicht. Der Sinn der verschiedenen Methoden und die damit angestrebten Lernziele haben sich mir erst im Gruppenkontext und im Rahmen der Module nach und nach
erschlossen. Von Praxismodul zu Praxismodul wurden mir auch Zusammenhänge und das sinnvolle aufeinander aufbauen der Module (die Reihenfolge) klarer. In diesem Zusammenhang hat sich uns sog.
‚Profi-Trainern‘ der Aufbau der Ablaufpläne eher in der Praxis erschlossen. Diese Lerneffekte haben wir in der Kleingruppe vertieft, indem wir als Übung den Ablaufplan für das jeweils nächste Modul
auf einer Blanko-Vorlage in Kleingruppen erarbeitet haben und uns so den logischen Aufbau und nützliche Methoden erschlossen haben.
- In der Praxis konnte ich feststellen, wie die TN bereits Erarbeitetes immer wieder für neue Aufgabenstellungen nutzen konnten und die
einzelnen Instrumente sich wiederum zur Erarbeitung verschiedener Aspekte (Fragestellungen) eignen.
- Die Theorie-Module wiederum boten den notwendigen Raum, die Erfahrungen aus den Praxismodulen (Anwendung der verschiedenen Methoden und
Instrumente / Gruppendynamik / meine Rollenfindung als Profi-Trainer / die Zusammenarbeit im Trainerteam / eigene Grenzen) zu reflektieren und die Lerneffekte konstruktiv auszuwerten.
Von der Akquise bis zum Zertifikat
- Da ich mich als EX-IN-Trainerin als Teil eines komplexen Bildungsangebotes verstehe, zu dem mehr als nur die Module gehören und das zudem
nicht nur das Ziel hat, die TeilnehmerInnen zu GenesungsbegleiterInnen auszubilden, sondern sie auch nach Möglichkeit in Arbeit zu bringen, fand ich es wichtig und wertvoll, auch die anderen Aspekte
(von der Akquise bis zum Zertifikat) inhaltlich und von ihrem Stellenwert innerhalb des Ganzen kennenzulernen.
- Ich habe die vielfältigen, im Vorfeld notwendigen Aufgaben kennengelernt, um die nächsten Kurse auf die Beine zu stellen sowie einen
umfassenden Einblick in das kontinuierliche Qualitätsmanagement und die durchgehend notwendige Akquise-, Öffentlichkeits-, Gremien- und Kooperationsarbeit erhalten.
- Weitere verbindliche Bestandteile der Ausbildung waren die Vor- und Nachbereitung der Module (Besprechen der Ablaufpläne / Vorbereitung der
notwendigen Materialien / Auswertung der Feedbackbögen / Catering / Hausaufgabenkontrolle), Durchführung von Info-Veranstaltungen und Bewerbungsgesprächen sowie das Erstellen eines Portfolios und
einer Abschlusspräsentation.
- Auch Alles rund um die Module kennenzulernen, hat sich in der Beratung und Begleitung der TN immer wieder als sinnvoll und notwendig
erwiesen.
(Brigitte Staat) Diplom Sozialarbeiterin,
EX-IN Trainerin